Hilfe für Geflüchtete

Durch die Kunstauktion der Evangelischen Kirche wurden seit 1996 rund 200 Projekte für Migrant*innen und Flüchtlinge gefördert. Einmal im Jahr, jeweils im Oktober, veräußert die Evangelische Kirche Kunstwerke, die von Künstler*innen und Kunstbesitzer*innen gespendet wurden. Rund 850.000 € wurden bisher eingenommen und Projekten zur Verfügung gestellt.
Aktuell, dringlich und notwendig ist leider auch nach fast 30 Jahren nach der Gründung der Kunstauktion EKBOart der Zweck der Kunstversteigerung.
Der beispielweise mit den Erlösen unterstützte, seit 40 Jahren bestehende Verein „Asyl in der Kirche Berlin e.V.“ registrierte am Ende des letzten Jahres 314 aktive Kirchenasyle mit mindestens 508 Personen, davon etwa 112 Kinder. Unterstützt wurden auch „United4rescue“, das Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung und „Bora e.V.“ vermittelt Schutzräume und Notunterkünfte für Frauen.

Geförderte Projekte

Quiz der Religionen
Im Rahmen der Interkulturellen Woche Berlin organisiert der Ökumenische Vorbereitungsausschuss seit vielen Jahren unter dem Titel „Weißt Du, was ich glaube“ einen Quiz der Religionen.
2019 waren vier Teams mit Schüler*innen der Evangelischen Schule Frohnau, des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn, der Katholischen Schule Liebfrauen und des Thomas-Mann-Gymnasiums im Wettstreit über Fragen zu Judentum, Christentum und Islam um den Preis des Ökumenischen Vorbereitungsausschusses für die Interkulturelle Woche.

DER MANTEL / THE CLOAK / LE MANTEAU
eine Soziale Skulptur von Elisabeth Masé in Kooperation mit Tchekpo Dance Company.

Förderung von demokratischem Bewusstsein und Engagement
Seit Jahren bemüht sich eine Kirchengemeinde in Brandenburg mit Erfolg darum, Jugendliche mit attraktiven Angeboten aus der rechtsextremen Szene heraus zu holen. Kultur-, Musik- und Tanzprojekte haben bei den Jugendlichen zu mehr Selbstbewusstsein, Sensibilität und Verantwortung geführt. Erfolgreich nahmen die Jugendlichen an Festivals teil. Die Arbeit ist kontinuierlich weiter entwickelt worden u.a. durch die Einrichtung eines Plenums zur Einübung in demokratische Regeln und Verfahren. So übernehmen die Jugendlichen inzwischen auch soziale Aufgaben z.B. bei der Drogenaufklärung, Hilfe im Flüchtlingsheim oder “Eine Welt“ – Aktivitäten. Mittel der Kunstauktion haben einzelne dieser Initiativen erst möglich gemacht, die in den vergangenen Jahren mehrfach durch Preise ausgezeichnet wurden.

Kontaktstelle Asyl Rothenburg
In der Kontaktstelle können sich Asylsuchende und Bürger*innen aus dem Landkreis Görlitz informieren, engagieren, spenden, Patenschaften übernehmen, nachbarschaftlich wirken oder Ideen und Erfahrungen rund um das Thema Asyl und das interkulturelle Miteinander austauschen. Schwerpunkte der Arbeit sind Behördengänge, dezentrale Unterbringung, Kontakte zu Kindertagesstätten und Schulen, Koordinierung von Terminen mit Behörden, Schulen, Ärzten. Diverse Arbeitsgruppen wie Sprachunterricht, Nachhilfe für Kinder, Fahrdienste, Familienpatenschaften, Öffentlichkeitsarbeit werden angeboten.

Weitere geförderte Projekte

Oromo-Horn von Afrika Zentrum
Die deutsch-afrikanische Begegnungsstätte ist seit vielen Jahren Treffpunkt, Beratungsstelle und ein Ort für Weiterbildung für Migrant*innen und vor allem für Flüchtlinge aus vielen afrikanischen Ländern. Ziel ist nicht nur, den Flüchtlingen selbst zu helfen, z.B. bei der Integration, Familienzusammenführung oder bei der Weiterwanderung, sondern auch Brücken der Verständigung zwischen Deutschen und Migrant*innen zu bauen, so beispielsweise mit interkulturellen Seminaren für Taxifahrer*innen und Polizist*innen. Als Eingliederungsmaßnahme wurden u.a. Computerkurse für Frauen organisiert.

Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus
Beispiel das Projekt „Zeig dem Rassismus die Rote Karte“, das vor allem Fußballspieler ansprechen soll oder das Projekt „Antirassistisches Lernen“. Schüler*innen sollen durch Besuche in Schulen und kirchlichen Einrichtungen Möglichkeiten eröffnet werden, Kontakte zu Menschen anderer Kulturen aufzunehmen und dadurch Vorurteilen, Klischees und Diskriminierungen entgegen zu wirken. In einem anderen Projekt, „Siehst du es nicht?“, dokumentieren Kinder und Jugendliche den alltäglichen Rassismus, den sie erleben und erarbeiten Formen der Auseinandersetzung damit.

TAM
Interkulturelles Familienzentrum in Kreuzberg, das Projektarbeit mit Einwander*innen und Flüchtlingen leistet.

Neustart e.V.
Neustart bietet Hilfe für Opfer von Menschenhandel, vor allem für Frauen, die in die Prostitution gezwungen wurden. Der Standort in der Kurfürstenstraße bietet außerdem in einem geschützten kirchlichen Umfeld Lebenshilfe für Osteuropäerinnen an.

Flüchtlingsberatung in der Heilig-Kreuz-Kirche
In der Flüchtlingsberatungsstelle in der evangelischen Kirche Zum Heiligen Kreuz (Kreuzberg) suchten 1983 bis 2015 tausende von Flüchtlingen Rat und Hilfe. Eine Juristin, Dolmetscher sowie ehrenamtliche Mitarbeiter*innen bemühen sich mit fachlicher Kompetenz und großem Engagement auch in schwierigen Fällen, z.B. Flüchtlingen im Kirchenasyl oder bei Menschen ohne Aufenthaltspapieren, um Hilfe und helfen bei der Eingliederung in unsere Gesellschaft.

Ökumenisches Forum Marzahn
Seit vielen Jahren wird hier eine engagierte und qualifizierte Arbeit mit Aussiedler*innen und anderen Migrant*innen geleistet. Ziel ist die Förderung des Zusammenhalts aller Menschen im Bezirk und deren Integration. Migrant*innen, Flüchtlinge, Aussiedler*innen und Einheimische kooperieren bei vielfältigen sozialen, politischen und kulturellen Aktivitäten und Initiativen.

STUBE – Studienbegleitprogramm
STUBE ist ein entwicklungspolitisches Studienbegleitprogramm für Studierende aus Afrika, Asien und Lateinamerika in Trägerschaft des Diakonischen Werkes und Teil der Arbeit der Evangelischen Studierendengemeinde. Das Programm bietet einen Ort des globalen Lernens und der interkulturellen Begegnung. Die Bildungsarbeit geschieht in Form von Seminaren, z.B STUBE against Racism, und Informationsveranstaltungen. Ziel ist, die Studierenden dabei zu unterstützen, ihre Studieninhalte auf die Situation in ihrem Herkunftsland zu übertragen.

Deutsch- und Integrationskurse für MigrantInnen im Kirchenkreis Stadtmitte
Bis zur Einführung öffentlich finanzierter Integrationskurse hatten viele Migrant*innen und vor allem auch Flüchtlinge keinen Zugang zu solchen Maßnahmen. In der „Trödel-Tee-Stube“ bemühte man sich seit Mitte der 80er Jahre um die Integration der Familien ausländischer Arbeitnehmer*innen und arabischer Flüchtlingsfrauen. Vielen konnte ein Weg aus familiärer und gesellschaftlicher Isolation durch Deutsch- und Alphabetisierungskurse gewiesen werden.

Velo-Fit statt Veloklau
In Kreuzberg arbeitet ein Projekt erfolgreich daran, jungen Menschen überwiegend türkischer und arabischer Herkunft unter pädagogischer Anleitung sinnvoll zu beschäftigen. Ein konzentriertes Arbeiten und Tüfteln an Fahrrädern, Kommunikation am Montageständer, der Umgang mit Werkzeugen und die Begegnung mit Kunden bieten den jungen Menschen die Möglichkeit, Verantwortung und Zuverlässigkeit zu entwickeln und Respekt und Anerkennung zu erfahren.

Perivoli – Interkultureller Garten
Perivoli ist der erste seit 2002 bestehende Interkulturelle Garten in Berlin. Griechische Einwanderer aus dem To Spiti, einem seit über 30 Jahren bestehenden Projekt der Neuköllner Diakonie Simeon, beschlossen mit anderen ausländischen Familien, gemeinsam zusammengelegte Kleingärten zu bewirtschaften, zu gärtnern und zu feiern. Inzwischen sind noch andere Aktivitäten dazugekommen, und Perivoli ist ein absolut gelungenes zukunftsweisendes Projekt, das viele Nachahmer gefunden hat.

Förderanträge

Der Vergabeausschuss über die Bereitstellung von Mitteln aus den Erlösen der Kunstaktion tagt quartalsmäßig.
Antragsfrist: 31. März, 30. Juni, 30. September, 31. Dezember
Bitte stellen Sie Anträge rechtzeitig, möglichst 3 Monate vor Projektbeginn.
Für Rückfragen erreichen Sie uns unter (030) 243 44-533/-535.

Links zu einigen der geförderten Projekte: